"Ich denke mal, ich saß eher außen und habe sie auch nicht wirklich nach innen gestellt gehabt", sagte ich und blieb auf dem Zirkel um an der Stellung und Biegung weiter zu arbeiten.
"Ja, also dann galoppier auch nicht an. Du musst gerade über deinem Pferd sitzen und die Stellung immer halten. Wenn du die Stellung verlierst, reitest du weiter bis zum nächsten Punkt und galoppierst erst aus einer gesammelten Haltung an. Ansonsten verlierst du dich und dann hast du die Prüfung schon verloren, schließlich möchtest du in der A Klasse starten und bald in der L. Mach das noch ein paar Mal, damit wir richtig anfangen können und dieses Mal nur aus korrekter Haltung."
"Mach ich", sagte ich und ritt wieder an und setzte mich gerade hin und stellte mir Topi etwas nach innen und galoppierte dann an. So sprang sie ordentlich richtig an und ließ sich wieder durchparieren. Ich wiederholte diese Übung noch einige Male, jetzt klappte es aber immer gut.
"Halt dein Pferd gerade und biege es vollständig, die Stellung zupfst du dir wirklich nur mit dem inneren Zügel herein. Topi ist ja sehr feinfühlig, sie reagiert ja sofort. Dann möchte ich auch anfangen, bist du bereit?" fragte ich.
Ich stellte mich in den unteren Zirkel. "Viereck verkleinern, damit möchte ich gerne anfangen. Reite bitte jetzt nur das untere Viereck um mich herum. Die äußere Verbindung muss bestehen bleiben, da du leicht seitwärts nach innen kommen möchtest. Bleib bitte beim Aussitzen und versuche die Hände ruhig vor zu halten. Bei C fängst du dann an, das Viereck zu verkleinern. So um circa 3 Meter und in der nächsten Runde reitest du wieder raus. Halte dabei eine gerade Stellung und versuche vorwärts-seitwärts hereinzureiten, tief einsitzen und fleißig bleiben. Schieb deine Stute schön vowärts, damit sie fleißig untertritt."
"Alles klar", sagte ich und trabte wieder an und saß dabei aus. Bei C trieb ich Topi etwas nach innen und begrenzte sie durch den Zügel so, dass sie vorwärts seitwärts treten musste. Sie machte artig mit und als ich etwa 3 Meter weiter im Viereck war, trieb ich sie weiter vorwärts und in der nächsten Runde schob ich sie wieder nach außen. "So etwa?", fragte ich dann.
"Sehr schön", lobte ich Julia und lächelte. "Das sieht echt gut aus, sie tritt schön vorwärts und rollt sich nicht ein. Wechsel bitte einmal die Hand und dann reitest du auf dem Zirkel. Genau das gleiche, allerdings auf gebogener Linie. Deine Hilfen waren sehr gut, weiterhin tief sitzen und vorwärts dabei. Ein gutes Arbeitstempo anschlagen."
"Sie macht heute gut mit, ich glaube ich sollte öfter Reitstunden reiten", sagte ich lächelnd und ging dann auf den Zirkel. Topi wurde mal wieder langsamer und ich tickte sie leicht mit der Gerte an, sofort lief sie wieder fleißiger und ich ließ sie auf dem Zirkel etwas seitwärts treten, bis ich den Zirkel ordentlich verkleinert hatte. Als sie wieder raus durfte, rannte sie ziemlich, da Mike natürlich in der Mitte stand.
"Äußeren Zügel begrenzen, wieder hereinkommen und dann wieder ne Runde drehen und anschließend erst raus. Stell sie ruhig nach außen dabei, das ist zwar nicht korrekt, hilft uns aber erst einmal damit sie diese Panik verliert."
Ich nickte konzentriert und hatte diesesmal Mühe sie wieder ordentlich den Zirkel verkleinern zu lassen. Als ich wieder drinne war, stellte ich sie nach außen und sie trabte, eine Runde um Mike herum, wenn auch wieder zögerlich und immer mit einem Ohr in seine Richtung. Nach der Runde, ließ ich sie wieder nach außen treten und begrenzte sie außen, sodass sie nicht rennen konnte.
"Schon besser", lobte ich Julia. "Weiter im Aussitzen auf das untere Viereck. Auch hier möchte ich die Verkleinerung auf der Hand sehen, ehe du die Hand wechselst und es auf der anderen Hand noch einmal machst. Lass Topi schön nach innen treten, schwungvoll und beim Handwechsel reite bitte eine lange Seite, dort verlängerst du die Schritte."
Ich nickte und trieb Topi wieder fleißig vorwärts, um sie dann ins Viereck rein zu treiben. Sie reagierte ordentlich und lief locker vorwärts seitwärts. Als ich etwas drinne war, trieb ich sie wieder nach außen und machte einen Handwechsel. Beim Verlängern der Tritte musste ich ordentlich treiben, tickte sie daher leicht mit der Gerte an. Zur kurzen Seite verkürzte ich die Tritte wieder und verkleinerte das Viereck erneut, jetzt war ich auf ihrer schwereren Hand, daher klappte es nicht so gut wie auf der anderen.
"Nicht mit deinen Beinen klopfen, wenn du die Beine schließt und Topi nicht reagiert, tipp sie mit der Gerte an. Auch hier, halt den äußeren Zügel, hol mit dem inneren die Stellung. Dein Gewicht neigst du leicht nach innen und treibst mit dem äußeren Bein Topi in das Viereck hinein."
"Alles klar", sagte ich und versuchte es erneut. Ich setzte mich etwas mehr nach innen und trieb Topi mit dem äußren Bein nach innen. Dabei tickte ich sie kurz mit der Gerte an und sie ging direkt etwas schwungvoller weiter. Als ich drinne war, vergrößerte ich das Viereck langsam wieder.